Darmkrebs und Vorsorge allgemein

Was ist Darmkrebs?

In Deutschland zählt Darmkrebs (in der Fachsprache: Kolorektalkarzinom) zu den häufigsten Krebserkrankungen – jährlich erkranken rund 64.000 Menschen neu daran und ca. 26.000 Todesfälle sind auf die Erkrankung zurückzuführen.1 Ab dem 50. Lebensjahr tritt die Krankheit häufiger auf.1 Zu Beginn der Erkrankung haben viele Betroffene oftmals keine Symptome. Im weiteren Verlauf kann es jedoch zu Beschwerden kommen, die auch für andere Darmerkrankungen typisch sind. So kann Darmkrebs u. a. zu Verdauungsbeschwerden, verändertem Stuhl, Schmerzen beim Stuhlgang und krampfartigen Bauchschmerzen führen.2

Von Medizinern werden alle allgemeinen Krebserkrankungen des Dickdarms als Darmkrebs bezeichnet.2 Hier entsteht Krebs meist durch die Entwicklung von Schleimhautzellen zu Krebszellen. Häufig bilden sich zunächst vorgewölbte Wucherungen, die man als Darmpolypen bezeichnet. Entarten diese, entsteht Darmkrebs.1,2 Die Krankheit kann sich in allen Abschnitten des Dickdarms entwickeln, auch wenn die meisten Darmkrebserkrankungen in den unteren 30-40 Zentimetern des Dickdarms entstehen.3

Krebs im Dünndarm und am After sowie seltenere Krebsarten werden von Medizinern im engeren Sinne nicht als Darmkrebs bezeichnet, da sie auf eine andere Weise entstehen und auch eine andere Behandlung erfordern.2

Was sind die Risikofaktoren?

Manche Menschen haben ein höheres Risiko als andere, an Darmkrebs zu erkranken.1,4 Dazu gehören vor allem ältere Menschen: 90 % der Darmkrebserkrankungen treten nach dem 50. Lebensjahr auf. Tritt eine Darmkrebserkrankung bei einem Familienmitglied ersten Grades, also Eltern und/oder Geschwistern auf, verdoppelt bis verdreifacht sich das eigene Risiko. Lag bei einem selbst in der Vergangenheit ein Darmpolyp (Adenom) vor, so besteht ebenso ein erhöhtes Darmkrebsrisiko, insbesondere wenn es sich um einen großen oder um mehrere Polypen handelte oder wenn ein Polyp bereits krebsähnliche Veränderungen (Dysplasie) aufwies. Ein weiterer nicht beeinflussbarer Risikofaktor liegt in einer genetischen Veranlagung, die immerhin ca. 5 % der Kolorektalkarzinome verursacht. Auch häufige entzündliche Darmerkrankungen, wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, erhöhen das Risiko.

Es gibt jedoch auch Risikofaktoren, die von jedem selbst beeinflusst werden können. So erhöhen exzessiver Alkoholgenuss, Rauchen, der Genuss von rotem Fleisch und Übergewicht die Gefahr, an Darmkrebs zu erkranken, während gesunde Ernährung (Früchte, Gemüse, Ballaststoffe) die Gefahr senkt.1,4

Wie sieht die Vorsorge aus?

Allgemein lässt sich durch einen gesunden Lebensstil das Darmkrebsrisiko senken. Dazu gehört der Verzicht auf Alkohol und Nikotin, eine gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse und wenig rotem oder verarbeitetem Fleisch sowie regelmäßige sportliche Aktivität.1,4

Da Krebs im Allgemeinen und gerade der häufige Darmkrebs eine bessere Heilungschance haben, wenn die Erkrankung frühzeitig erkannt wird, gibt es in Deutschland ein gesetzliches Programm zur Früherkennung von Darmkrebs.1,2 So kann ab dem 50. Lebensjahr alle zehn Jahre eine Darmspiegelung als Vorsorgeuntersuchung durchgeführt werden, bei erhöhtem familiärem oder genetischem Risiko auch früher und häufiger. Zudem kann eine regelmäßige Untersuchung auf verborgenes Blut im Stuhl erfolgen.

Bei der Darmspiegelung (in der Fachsprache Koloskopie) betrachtet der Arzt bzw. die Ärztin mit einem Endoskop das Innere des Darms und kann an verdächtigen Stellen Gewebeproben entnehmen und Darmpolypen entfernen.5 Damit die Darmspiegelung erfolgreich durchgeführt werden kann, ist es nötig, den Darm zuvor gründlich zu reinigen – einerseits durch die Einhaltung eines speziellen Diätplans in der Woche vor der Untersuchung, andererseits durch das Einnehmen eines Abführmittels am Tag vorher. Bei der Anmeldung einer Darmspiegelung erhalten Patient*innen einen genauen Ablaufplan der notwendigen Vorbereitungsschritte. Die Darmspiegelung dauert üblicherweise etwa 20-30 Minuten und ist weitgehend schmerzarm.

 

Quellen:

  1. S3-Leitlinie Kolorektales Karzinom. Langversion 2.1 – Januar 2019. Online unter:
    https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/021-007OLl_S3_Kolorektales-Karzinom-KRK_2019-01.pdf
  2. Bundesministerium für Gesundheit. Darmkrebs. Online unter:
    https://gesund.bund.de/darmkrebs?pk_campaign=ghp#definition
  3. Deutsche Krebsgesellschaft. Darmkrebs. Online unter:
    https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/darmkrebs/definition-und-haeufigkeit.html
  4. American Cancer Society. Colorectal Cancer Risk Factors. Online unter:
    https://www.cancer.org/cancer/colon-rectal-cancer/causes-risks-prevention/risk-factors.html
  5. FELIX BURDA STIFTUNG. Darmspiegelung. Online unter:
    https://www.darmkrebs.de/frueherkennung-diagnose/untersuchungsmethoden/darmspiegelung